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Schulbesuch 2008


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Von 15.00 bis 16.00 Uhr besuchten wir unsere Schule. Hier ist ein  ausführlicher Bericht von Reiner Kermer.

HEUREKA
Wir wollten und konnten noch mal in die Schule gehen! In unsere 25.Grundschule, heute 25.Mittelschule, am Pohlandplatz.

Dank Vertrag Nr.: 137,
„…geschlossen zwischen der Landeshauptstadt Dresden,
vertreten durch den Oberbürgermeister,
dieser vertreten durch den Amtsleiter des Schulverwaltungsamtes,
endvertreten durch den Sachbearbeiter der Abteilung Schülerversorgung / Vertragswesen Frau Herlitzius“,
sowie des amtierenden Rektors Herrn Lange, und des Hausmeisters, Herrn Wahl, war's möglich.

Nachsitzen am Sonnabend? Von 15.00 bis 16.00 Uhr! Diese Stunde verflog wie im Fluge.

Ja, von den heutigen Schülerpersönlichkeiten und Paukern längst vergessen, müde belächelt oder erfolgreich verdrängt?
Vor über 52 Jahren: Da tobte in der “Pohlandschule“ auch sonnabends das Leben und zwar planmäßig regelmäßig bis zur Mittagsstund.

Auch an diesem Wochentag durften die Lehrer uns das Lernen lehren, und wir konnten..mussten..wollten..wie gesagt.. waren.. in der Penne.

Was fängt der Lehrkörper und der Körper eines Schülers, insbesondere ein Schuldirektor heutzutage eigentlich ohne all die Körper, mit den vielen Sonnabend-Taegen an?
Damals zu langsam und zuviel - heute zu schnell und zu wenig?

Wann gedeihen graue wie rote Zellen gut bis supervorzüglich gut?
Diese Frage lässt generationsübergreifend ahnen nicht nur das Universum ist unendlich. Alles graue Theorie und Kaffeesatz...  es entscheidet, wie beim Wein, der Jahrgang?

Denjenigen, die das Nachsitzen schwänzten oder denen es nicht vergönnt war am Nostalgie-Unterricht teilzunehmen, sei berichtet:

Über die Mädel-Eingangspforte führte der Weg vom Erdgeschoß in den 1., schließlich in den 2.Stock.
Da kam kein Zweifel, auf diesem Weg sind wir in der Früh, zumeist pünktlich und guten Willens, manchmal kleinwenig müd und mit bissl schlechtem Gewissen
(denn Hausaufgaben gab's damals die Menge) entlanggestolpert.
Alles klar Herr Kommissar?
Allen klar, das da waren früher keine Klassen-, sondern unsere Sportzimmer; zerbombt und ausgebrannt war die Sporthalle vor Augen.
Wann ist die Ruine auferstanden?
Wir waren es, die Wunschmodelle aus Karton und Papier klebten und bemalten.
Wär schön gewesen sie aufgebaut zu erleben.
...but, much, much too late!
Viele Jahre, Jahrzehnte sind vergangen. Nicht zu fassen, Schulzeit-Wünsche und -Träume melden sich neu!
Selbst Onana ist ratlos und sieht wie wir, alt, pardon Mädels, schon ein klein wenig älter aus. Die Halle ist abgerissen, an das Gemäuer erinnert kein Stein.
Stolze Wünsche und nachträgliches Habenwollen?
Das Läbben zaubert nicht nach!
Auch Beschlüsse zur neuen De-Luxe-Arena mit Zuschauerrängen, die in Bau gehen soll, ändern daran nichts.
Obgleich einzelne Fittness-Kursanten gemeinsam mit den Schülern wahrscheinlich schon jetzt davon träumen, sich in angenehmer Atmosphäre noch besser des Atems berauben zu können, um besser, schneller und leichter Stärke und Kondition für Schule, umstrittene Wer-Weiss-Noch-Wofür-Und-Warum-Und-Wozu-Eigentlich-Actions oder longlife zu erwerben.

Weiter geht's auf dem Weg der Gegenwart in die Vergangenheit
100% Übereinstimmung: Hier war die Aula mit der Bühne. Aula ja, Bühne nein!
Wem hat sie nicht gefallen? Wohin wurde sie verbracht? Wo probt der Schulchor heute, um Werktätige von Zeiss-Ikon zu erfreuen?
Auch legendäre Märchenstück Aufführungen haben im ehemaligen „Theater der Jüngsten-Generation“ am Pohlandplatz keine Nachfolge?
Obwohl doch das Publikum niemals nicht kein einzig Buh, keinerlei Pfiff von sich gab und Beifall vor Begeisterung nicht enden wollt?
Lampenfieber und Auftritt vor den neugierigen Augen und Ohren der Erzeuger eigen Bluts bleiben potenziellen Künstlern offensichtlich heutzutage erspart!

Weiter geht's.
Neue Test- und Prüfungsfragen, stellen sich plötzlich vor Ort. Sie werden von den Ex-Schülerinnen und –Schülern unterschiedlich, ja auf einmal konträr beantwortet.
Da spielt die Erinnerung bei 12 Schulgängern fast 12xfach Roulette.

Bei a.) fing's an, bei i.) hört's vorläufig auf:
a.) Welches Zimmer im Schulgebäude war das Schönste?
b.) Wer war die Schönste?
c.) Wer war ganz brav?
d.) Wer war ganz schön frech?
e.) Wann wurde eigentlich Pioniertuch getragen?
f.) In welchem Klassenzimmer verbrachten wir den größten Teil der Schulzeit? Man könnte auch fragen, wo sahen wir die erhobenen Zeigefinger von Frau Gröbe und Frau Kunath die längste Zeit, oder wohlgemerkt, wo gab's mehr Streicheleinheiten?
g.) Gingen die Mädels schon damals oft gemeinsam und gern auf die Toiletten?
h.) Weshalb sind uns die Treppen und Flure besonders vertraut? Sollten etwa die Strafexpeditionen zu denen Herr Schmidt bei mutmaßlicher Klassen-Disziplinlosigkeit oder groben Unfugs während des Unterrichts aufrief, Spuren im Unterbewusstsein hinterlassen haben?
i.) Wie oft wurde Karin Watzky eigentlich bei den vielen tollen Klassenexpeditionen, beispielsweise nach Kamenz, Weimar, Jena, Leipzig.. von Erwachsenen für die Klassenlehrerin gehalten und als solche angesprochen? (s. auch Panoramaklassenbild)

Ach, es gab eine Fülle von schönen Erinnerungen in dieser Stunde!
Was zu beweisen war:
Selbst Entscheidungsneurose kann Spaß bereiten.
Einige von uns meinten z.B. bei der Erörterung des Themenkomplexes f.) sich des Rollens und Bimmelns der Straßenbahn… damit an den Klassenraum auf der Frontseite bestens zu erinnern. Andere wiederum schwören Stein und Bein, infolge des Anblicks der schon damals mächtig gewaltigen, hochgewachsenen Pappel und ihrer im Winde flirrenden Blätter…somit im Klassenraum auf der Schulhofseite, selbst trockenen Unterricht, ohne größere Probleme überstanden zu haben..

Wir beteuern, es war eine schöne Zeit!
Und wir sind uns einig in der Vermutung, das es den heutigen Schülern nach einem halben Jahrhundert ähnlich zumute sein könnt, wenn sie sich ihrerer schönen Keramik-, Computer-, Sprach-, Musik-Kabinette oder Lehrküche und De-Luxe-Sporthalle erinnern werden.
Das Keramikkabinett Synonym für ein besonders schönes Erlebnis? Da gab's gar schöne kleine , wie große Keramik-Schmuckstücke.
Da wurde Schule und Leben lebendig.
Ein Schüler? Eine Schülerin? Welche Klasse?
Schon glücklich? Noch sehnsuchtsvoll?
Ein kleines Herz aus bunten Material gebrannt.. und auf ihm steht:
…“Ich vermise Dich“…
..Einfach schön, toll und rührend!
(Auch wenn der Deutschlehrer noch Arbeit hat.)
Wen vermissen wir?
Auch unsere Schulzeit?
Es könnt schon sein!

Dem Hausmeister gilt unser besonderer Dank!
Herr Wahl erhält von uns eine glatte 1 und den Ehrentitel Co-Rektor verliehen!
Er machte der Schule und seiner Gilde viel Ehr und uns, dem Abschlussjahrgang 1956, große Freud!


2008/12/12